Umweltverantwortung

Exel Composites setzt sich dafür ein, die Auswirkungen seiner eigenen Geschäftstätigkeit auf die Umwelt zu verringern und Produkte herzustellen, die dazu beitragen, die Umweltbilanz der Kunden zu verringern.

Nachhaltigkeit und die Eindämmung des Klimawandels sind globale Megatrends, die die Nachfrage nach Verbundwerkstoffen langfristig erhöhen.

Die Qualitäts-, Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsrichtlinien von Exel Composites, die Chemikalienrichtlinien sowie der Verhaltenskodex der Gruppe und der Verhaltenskodex für Lieferanten sind die Leitlinien für die Maßnahmen des Unternehmens in Bezug auf Qualität und Umweltauswirkungen. Die Geschäftstätigkeit des Unternehmens unterliegt den nationalen Umweltgenehmigungen und entspricht den Anforderungen der Normen ISO 9001:2015 (Qualitätsmanagement), ISO 14001:2015 (Umweltmanagement), ISO 45001:2017 (Arbeitssicherheit) und ISO 26000 (soziale Verantwortung).

Exel Composites beteiligt sich aktiv an der Arbeit von Industrieverbänden. Dies bietet uns eine ausgezeichnete Möglichkeit sicherzustellen, über die neuesten Entwicklungen in Umweltfragen, Maßnahmen zur Minderung des Klimawandels, Fortschritte in der Umwelttechnologie und neue Regulierungsmaßnahmen auf dem Laufenden zu bleiben. Aufgrund seiner Beteiligung kann Exel auch Arbeiten im Zusammenhang mit Normen für Verbundwerkstoffe sowie Hoch- und Tiefbau wie etwa dem Eurocode fördern. Exel ist neben lokalen Verbundwerkstoffverbänden auch ein Mitglied von EPTA (European Pultrusion Technology Association), EuCIA (European Composites Industry Association) und ACMA (American Composites Manufacturers Association).

Umwelt- und Nachhaltigkeitsbelange von Exel Composites werden im Rahmen eines konzernweiten Qualitätsmanagementsystems bewertet. Es liegt in der Verantwortung des Group Management Teams, das System kontinuierlich weiterzuentwickeln und umzusetzen. Die Umweltauswirkungen, der Energieverbrauch, der Einsatz von Rohstoffen und die Abfallmenge werden monatlich auf Konzernebene überwacht. Umweltrisiken werden auch auf Werksebene im Verlauf von Inspektionen und Kontrollen durch nationale Behörden und bei Zertifizierungsaudits bewertet. Die Risikobewertung von Exel Composites stuft Brände, Emissionen und chemische Leckagen in Wasser oder Boden als die größten Umweltrisiken ein. Diese Risiken werden durch präventive Sicherheitsmaßnahmen wie regelmäßige Mitarbeiterschulungen, Schutz- und Sicherheitsausrüstung, Sprinkleranlagen sowie die sichere Lagerung gefährlicher Chemikalien gemindert.

Verantwortungsvolle Produkte

Sichere und zuverlässige Produkte, die durch Energie- und Materialeffizienz, Langlebigkeit und reduzierten Wartungsaufwand zur Ressourceneinsparung beitragen

Der Kunde steht im Mittelpunkt aller geschäftlichen Entscheidungen von Exel Composites, und die Nichterfüllung der vereinbarten Anforderungen könnte sich negativ auf das Geschäft und den Ruf des Unternehmens auswirken. Die Kundenzufriedenheit wird regelmäßig unter Verwendung der Net Promoter Score-Methode (NPS) und Kundenbefragungen bewertet. Die Gewährleistung der Sicherheit aller in seinen Produkten verwendeten Chemikalien ist für Exel Composites eine Priorität. Viele unserer Kunden verlangen von uns, dass wir ihren Verhaltenskodex für Lieferanten einhalten. Unsere Kunden prüfen Exel auch hinsichtlich ihrer Anforderungen an Nachhaltigkeit, Qualität und Sicherheit. Darüber hinaus beteiligt sich Exel auf Einladung von Kunden hin auch an Nachhaltigkeitsprogrammen. Ziel dieser Programme ist es, einen gemeinsamen Ansatz für Nachhaltigkeitsthemen zu gewährleisten.

Ressourcen mit Verbundwerkstoffen sparen

Eigenschaften und Haltbarkeit längere Lebenszyklen und bessere Leistungseigenschaften und verringern so die vom Endprodukt verursachte Gesamtbelastung der Umwelt. Verbundwerkstoffe sind oft leichter als alternative Materialien. Sie können in geringeren Installations- und Wartungskosten, einer einfacheren Handhabung und einem geringeren Energieverbrauch über den gesamten Produktlebenszyklus resultieren. Darüber hinaus sind Verbundwerkstoffe nichtkorrosiv und haben eine lange Lebensdauer, was den Bedarf an Wartung und Austausch verringert.

Eine zuverlässige Lebenszyklusanalyse über den gesamten Lebenszyklus von Verbundwerkstoffen gestaltet sich schwierig, da sie oft nur ein Teil eines Endprodukts sind, das aus mehreren Komponenten und Materialien besteht. Ein von der EuCIA entwickeltes Tool hilft dabei, die Umweltauswirkungen eines Verbundprodukts für die Herstellungsphase objektiv zu berechnen, d. h. „Cradle to Gate“. Es wird zunehmend von Exel angewandt.

Aufgrund von Eigenschaften wie Leichtigkeit und Energieeffizienz werden Verbundwerkstoffe auch in nachhaltigkeitsfördernden Technologien und Lösungen eingesetzt, unter anderem in der Windenergie und in Elektrofahrzeugen. Das Windenergiesegment verzeichnete im Jahr 2020 als größte Kundenbranche von Exel ein weiteres Wachstum. Die treibende Kraft hinter der Nachfrage in dieser Kundenbranche sind Vorschriften, die darauf abzielen, die Auswirkungen des Klimawandels zu reduzieren und nachhaltige Energiequellen zu fördern. Zudem erhöht sich die durchschnittliche Größe neuer Windturbinen und damit der Bedarf an längeren und steiferen Rotorblättern. Die Verbundwerkstofflösungen von Exel für Windenergieanlagenhersteller ermöglichen die Entwicklung von leichteren und größeren Rotorblättern sowie eine verbesserte Energieeffizienz auch bei geringem Wind. Im Jahr 2020 schloss sich Exel einem Projekt der Universität Aachen an, in dem Unternehmen aus verschiedenen Bereichen zusammenarbeiten, um die Auswirkungen von Verbundwerkstoffen und anderen Materialien auf Gewicht, Leistung und Kosten des Batteriegehäuses in Elektrofahrzeugen zu untersuchen.

Verantwortlicher Betrieb

Verringerung der Auswirkungen auf Umwelt und Klima des eigenen Betriebs durch Abfallwirtschaft, Energieeffizienz und geringere Emissionen

Energieeffizienz und Emissionen

Bei den Treibhausgasemissionen von Exel aus dem eigenen Betrieb handelt es sich größtenteils um Kohlendioxid, das bei der Nutzung von Brennstoffen, dem Materialtransport und der externen Energieerzeugung sowie der Beheizung des Unternehmens anfällt. Die Beschaffung von Rohstoffen erfolgt so lokal und nahe der Produktionseinheit wie möglich, sodass beim Transport erzeugte Emissionen reduziert werden.

Das langfristige Ziel von Exel Composites ist es, den Gesamtenergieeinsatz proportional zur Produktion zu reduzieren. Elektrischer Strom ist die primäre Energiequelle. Neben der Produktion hat die Heizung einen großen Einfluss auf den Gesamtenergieverbrauch, da sich die größten Produktionseinrichtungen von Exel an nördlichen Standorten befinden. Der Energieverbrauch wird aktiv gemessen. Der Verbrauch wird mit Maßnahmen wie kontinuierlichen Verbesserungen in allen Bereichen reduziert, die im Zusammenhang mit der Betriebseffizienz, dem Einsatz von mit Biobrennstoff betriebenen Heizsystemen, dem wärmerückgewinnenden Luftaustausch, Wärmepumpen, LED-Beleuchtung und wechselrichtergesteuerten Antrieben stehen. Im Jahr 2020 schloss sich unsere Einrichtung in Großbritannien der British Plastics Federation in einem zweijährigen Programm zur Reduzierung des Energieverbrauchs an. Für die neue Produktionsstätte in Österreich wurden Aspekte wie Energieeffizienz, Abfallwirtschaft sowie Gesundheit und Sicherheit bereits während der Planungsphase umfassend berücksichtigt.

 

Produktions-KPI

2020

2019

2018

1)

Energieverbrauch, GWh 21.4 22.1 19.9
Energieverbrauch, Veränderung gegenüber dem Vorjahr, % -2.8 11.0 6.3
Energieverbrauch im Verhältnis zur Produktion, Veränderung gegenüber dem Vorjahr, % -3.5 -17.0 -15.0
Verbundwerkstoffabfälle pro produzierter Tonne, Veränderung gegenüber dem Vorjahr, % -11.8 -5.3 26.6
Abfallwiederverwendung, % 40.4 33.7 43.3

1) In die Zahlen sind nur die Produktionsstandorte einbezogen, die während des gesamten Geschäftsjahres als Teil der Exel Composites Group in Betrieb waren.

 

Abfallmanagement

Betriebs- oder Verbundwerkstoffabfällen, die zwangsläufig im Rahmen des regulären Produktionsprozesses entstehen. Exel verfügt über einen Abfallbewirtschaftungsplan, überwacht kontinuierlich die Abfallerzeugung und zielt darauf ab, diese zu reduzieren. Die erzeugte Menge ist abhängig vom Produktmix und unterliegt daher Schwankungen. Da Produkte meist „on demand“ in enger Zusammenarbeit mit Kunden entwickelt werden, ist der Einsatz von Rohstoffen so effizient wie möglich. Faktoren wie Produktdesign und -komplexität, Größe der Produktionschargen und die Qualität der Rohmaterialien tragen ebenfalls zu einer Überproduktion bei. Ein kontinuierlicher Dialog mit dem Kunden in den frühen Entwicklungsphasen ist daher sowohl aus Qualitäts- und Produktionsperspektive als auch aus Sicht des Abfallmanagements von entscheidender Bedeutung.

Exel setzt sich engagiert für die Wiederverwendung und das Recycling überschüssiger Materialien aus der eigenen Produktion ein, um die Entsorgung in Deponien zu verhindern, beispielsweise mit der Wiederverwendung von überschüssigen Harzmischungen, wo immer möglich. Wo logistisch, technologisch und wirtschaftlich möglich, werden Verbundwerkstoffabfälle dem Recycling zugeführt. Das bedeutet zum Beispiel, dass Verbundwerkstoffabfälle als Rohmaterial bei der Zementherstellung verwendet werden, was beispielsweise in Mitteleuropa bereits heute möglich ist. In Finnland waren die als Rohmaterial nutzbaren Überschüsse zu gering und die Entfernungen zu groß, um wirtschaftlich rentabel zu sein. Exel schloss sich im Jahr 2020 einem von der Finnish Plastics Federation koordinierten und 2021 anlaufenden Projekt an, dessen Ziel es ist, dieser Herausforderung zu begegnen. Unsere Geschäftseinheit in den Vereinigten Staaten hat sich 2020 mit einem lokalen Karbonfaser-Recycling-Unternehmen zusammengeschlossen. Die Einheit investierte außerdem in ein neues Aceton-Rückgewinnungssystem, das überschüssiges Aceton sowie den Bedarf an neuem Aceton reduziert. In Österreich wird ebenfalls Aceton recycelt, und der Aceton-Verbrauch der Einheit wurde 2020 bewertet.

Der nicht wiederverwendbare Verbundwerkstoffabfall wird, wo möglich, durch Verbrennung recycelt. Die Verbrennung von Abfällen ist unter anderem in Mitteleuropa weit verbreitet, am nördlichen Standort aber derzeit nicht realisierbar. Andere Abfälle als Verbundwerkstoffabfälle werden soweit möglich recycelt.

Exel Composites führte im Jahr 2020 eine konzernweite Circular Economy-Initiative ein, mit der wir uns einer deutlichen Verbesserung der Umweltbilanz unserer eigenen Aktivitäten verschreiben. Die Initiative umfasst mehrere Schwerpunktbereiche, von denen der erste darauf abzielt, die Menge der Abfälle, die auf Deponien landen, deutlich zu reduzieren. Darüber hinaus sollen alle wiederverwertbaren Abfälle recycelt und innovative Wege zur Wiederverwendung oder Weiterverwertung von Produktionsabfällen gefunden werden. Die Initiative zielt auch darauf ab, eine Kultur der kontinuierlichen Abfallreduzierung im gesamten Konzern zu schaffen. Die Einbindung von Mitarbeitern und Kunden in den Prozess sowie die Untersuchung aktueller Best Practices der Branche sind ebenfalls wichtige Aspekte der Initiative.

Klimabezogene Risiken und Chancen

RISIKEN

CHANCEN

RICHTLINIEN UND GESETZE

  • Regelungen, die den Verbrauch im Allgemeinen radikal reduzieren.
  • Regelungsänderungen, die sich insbesondere auf die Verbundwerkstoffproduktion auswirken, z. B. hinsichtlich Chemikalien oder deren Risikoeinstufung.
  • Regelungen, die die Anpassung an Verbundwerkstoffe behindern oder Verzögerungen bei der Umsetzung vorteilhafter Normen.
  • Regulatorische Unterschiede in Europa, Amerika und Asien.

PRODUKTE UND DIENSTLEISTUNGEN

  • Verbundwerkstoffe sind ungiftige, langlebige und wartungsfreie Produkte und daher klimafreundlich. Ein Verbundwerkstoffprodukt hat keine Absonderungen und gibt nichts in die Luft oder den Boden ab.
  • Vorschriften zur Eindämmung des Klimawandels erhöhen die Nachfrage nach Verbundwerkstoffen.
  • Klimafreundliches Produktdesign und Einsatz bei der Kundengewinnung.
  • Nutzung und Ausbau der Zusammenarbeit mit Forschungszentren und Universitäten.

TECHNOLOGISCH

  • Bevorzugung anderer Materialien und Nichtberücksichtigung der Klimaauswirkungen auf den gesamten Lebenszyklus des Endprodukts.
  • Potenzielle neue, klimafreundlichere Produktionstechnologien, z. B. lösungsmittelfreie Technologien.

RESSOURCENEFFIZIENZ

  • Steigerung der Energieeffizienz.
  • Innovation bei der Wiederverwertung und Wiederverwendung von Verbundwerkstoffen.
  • Vermehrter Einsatz von biobasierten Rohstoffen.
  • Klimafreundliche Entwicklungen in der Produktionstechnik, z.B. Imprägnierung von Fasern im geschlossenen Bad.

MARKT UND RUF

  • Reputationsrisiko aufgrund der Herausforderungen beim Recycling von pultrudierten Verbundwerkstoffen.
  • Reputationsrisiko aufgrund der fälschlichen Betrachtung von Verbundwerkstoffen als einfache „Kunststoffe“.

MÄRKTE

  • Steigende Nachfrage nach Produkten, die den Klimawandel mindern.
  • Sensibilisierung für die Vorteile von Verbundwerkstoffen und die von Exel genutzten Produktionstechnologien.
  • Expansion in neue Anwendungen und Branchen, in denen die Möglichkeiten von Verbundwerkstoffen noch nicht aufgedeckt wurden.

PHYSISCH

  • Extreme Wetterbedingungen, die zu Unterbrechungen in der Produktion oder in der Lieferkette führen.

 

Sowohl klimabedingte Risiken als auch Chancen könnten potenziell erhebliche finanzielle Auswirkungen auf das Geschäft von Exel Composites in Bezug auf höhere oder niedrigere Erträge, unerwartete Ausgaben oder Investitionsbedarf haben. Klimabedingte Risiken könnten sich auch auf die Bemessung der Vermögenswerte von Exel oder seine Finanzierungsmöglichkeiten auswirken.